Früh morgens war die Logopädin da. Sie hatte auch wirklich Glück, denn so frisch ausgeruht war ich relativ gut zu verstehen, aber einige Male musste sie dennoch nachfragen. Sie hat außer Übungen auch Proben eines Verdickungsmittels mitgebracht. Eingerührt in Getränke soll es die Gefahr des Verschluckens verringern. Es sei geschmacksneutral steht auf der Verpackung. Der erste Test verlief katastrophal. Wir haben es mit Sprudel versucht. Beim Einrühren sah es aus wie Kleister, als ich es dann trinken wollte, fühlte es sich an den Lippen an wie Kleister und ich musste abbrechen. Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte, habe ich tapfer davon getrunken. Ich habe keine Vorstellung, wie Kleister schmeckt, aber... Der zweite Versuch mit Orangensaft war gut, leicht angedickt trinkt sich leichter und der Geschmack verliert sich auch.
Dann haben wir das schöne Wetter ausgenutzt. Monika hat im Vorgarten gearbeitet und ich habe in der Sonne gesessen und zugesehen. Ist schon komisch...
Unterbrochen wurden wir dann durch die Pflegefachkraft, die uns bezüglich Pflegestufe besucht hat. Ich kann das überhaupt nicht einschätzen und so warten wir einfach ab.
Dann sind wir in den Ort gegangen und waren überrascht, was da Menschen unterwegs waren. Das schöne Wetter lockt die Menschen vor die Tür. Wir hatten dann Mittagessen draussen in der Sonne. Auf dem Rückweg haben wir an der Eisdiele gebremst und jeder ein Bällchen im Hörnchen genommen. Monika ihrs einfach gegessen, ich hingegen habe mich mit meinem angelegt. Das ist ja so schwer mit einer ungelenken Hand, einer ungelenken Zunge und viel Speichel. Um es kurz zu machen und nicht unappetitlich zu werden: Mund verschmiert, Jacke bekleckert, Hose bekleckert, Stuhlkissen bekleckert und aufgegeben. Der Saisonauftakt ging ordentlich schief. Das hatte ich mächtig unterschätzt.
Wir haben dann noch feste Hausschuhe gekauft, die Schlappen wurden zu gefährlich. Der Verkäufer war sehr einfühlsam und hat uns gut beraten. Nett war der extrem kurze Moment, als er sagte "wir hätten dann noch solche Modelle, ich zeig sie mal" und schwupps waren sie wieder weg. Mag sein, dass ich irgendwann solche trage, aber noch nicht. Eigentlich bin ich bei Kleidung recht genügsam.
Als wir zurück waren, haben wir uns noch eine Weile auf der Terrasse ausgeruht. Schön windstill in der Sonne. Monika hatte etwas weniger Ruhe, dafür ist meine Jacke wieder sauber.
Das Thema Hilfsmittel lassen wir heute, der Beitrag ist doch so schön. Obwohl Katastrophen sind nicht bekannt.